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Leitbild der Freien Hochschule Stuttgart

Die Freie Hochschule Stuttgart – Seminar für Waldorfpädagogik bildet Lehrer aus für Waldorf- und Rudolf Steiner-Schulen auf dem Fundament anthroposophisch erweiterter Menschenerkenntnis. Die Ausbildung beinhaltet eine dynamische Durchdringung von Wissenschaft und Kunst in praktisch tätiger und in diskursiver Hinsicht. Künstlerische Erfahrungen so wie Erkenntnisarbeit bilden ein dichtes Gewebe an pädagogisch relevanten Grundlagen, die im Zusammenhang mit der schulpraktischen Ausbildung zu eigenständigem, kreativem Handeln führen. 

Die Waldorfpädagogik stellt den Menschen als sich entfaltendes und entwickelndes Wesen in den Mittelpunkt. Die Erziehenden und Unterrichtenden benötigen daher Fähigkeiten, um auf der Basis von Menschenerkenntnis und der konkreten Wahrnehmung der Individualität des einzelnen Kindes und Jugendlichen pädagogisch zu handeln.

Durch die Integration künstlerischer Übungserfahrungen in den akademischen Betrieb werden im angehenden Pädagogen ganzheitlich menschenbildende Kräfte entwickelt und miteinander in Beziehung gebracht. Damit erweitert sich eine bloß kognitive Erkenntnistätigkeit zu einer leibliche, seelische und geistige Fähigkeiten biographisch wirksam entfaltenden Arbeit. Die Auseinandersetzung mit den Befunden der Wissenschaft und die in der Kunst geschulte Wahrnehmungs- und Interaktionsfähigkeit ergänzen einander im Lehr- wie im persönlichen Lern-Prozess. 

Zu den Aufgaben einer staatlich anerkannten wissenschaftlichen Hochschule gehören grundlagen- und anwendungsbezogene Forschung sowie der lebendige Diskurs mit der scientific community im weiteren Sinne. Die Erarbeitung der waldorfpädagogischen Grundlagen bewegt sich in engem Kontakt zu korrespondierenden Bereichen unterschiedlicher Wissenschaftsgebiete, insbesondere auch der Erziehungswissenschaften. Der Forschungsbegriff wird gemäß der praktizierten Gleichwertigkeit von Kunst und Wissenschaft entsprechend erweitert angesetzt.

Die Sozialgestalt der Waldorfschule als gesellschaftspolitischer Entwurf findet ihren Ausdruck in der selbstverwalteten Struktur von Studium und Hochschule. Dies beinhaltet das Zusammenwirken sowohl der Organe der studentischen Einrichtungen als auch der Organe der Dozenten und der Verwaltung ebenso wie die fortlaufende Evaluation und Weiterentwicklung der Hochschule.

Zur Weiterentwicklung der Hochschule gehören wissenschaftliche Forschung, wie künstlerische Produktion und Publikationen unterschiedlicher Art. So stehen neben eigenständigen künstlerischen Ergebnissen unterschiedliche Formen schulpraktisch orientierter Publikationen bis hin zu wissenschaftlich orientierten Veröffentlichungen. 

Die Freie Hochschule Stuttgart ist in ihrer Arbeit der Achtung vor der geistigen Individualität des Menschen verpflichtet und will deren freier Entfaltung dienen.

Stuttgart, 11. 03. 2010

i. A. d. HSK