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Herausforderung ChatGPT

Hausaufgaben und Referate in Windeseile fertig? Viele Schüler:innen und manche Lehrer:innen nutzen sie längst, die Software ChatGPT. Robert Neumann ist Dozent für Medienpädagogik und weitere Fächer an der Freien Hochschule Stuttgart und gibt erste Tipps, wie wir alle damit umgehen könnten.

Was bedeutet ChatGPT für die Schule?

Als Lehrer:in sollte man ab sofort genau überlegen, welche Art von (Haus-)Aufgaben man stellt. Aufgaben wie "Schreibe einen Aufsatz über Martin Luther" kann man sich sparen, denn sie werden von einer KI zukünftig schnell geliefert. Dabei können sogar Stichworte vorgegeben werden, also Dinge, die im Aufsatz vorkommen sollen, oder man kann Vorgaben machen, dass die KI im Stile eines Grundschülers oder wissenschaftlich schreiben soll. Solche Texte, die Wissensabfragen entsprechen, können meist fehlerfrei von KIs geschrieben werden. Grundsätzlich sollen Schüler:innen aber weiterhin lernen, Texte selbst zu formulieren. Seitens der Lehrenden ist bei der genauen Aufgabenformulierung also Kreativität gefragt, oder sie verlagern solche Aufgaben in den Unterricht. In der Oberstufe könnte man den Auftrag geben, die eigenen Texte mit den Ergebnissen der KI zu vergleichen und zu bewerten, oder die Angaben der KI zu überprüfen. Auf diese Weise wird Chat-GPT konstruktiv in den Unterricht geholt.

Anders sieht es in der Unter- und Mittelstufe aus. Hier schließen viele Texte unmittelbar an das Erleben der Schüler:innen an. Eine KI ist keine Hilfe, wenn es in den Naturwissenschaften darum geht, ein Experiment, dass mit der Klasse zusammen gemacht wurde, möglichst genau zu beschreiben und eine Versuchszeichnung anzulegen. Und genau darum geht es ja primär in diesem Unterricht: Um das genaue Beobachten dessen, was passiert. Wie genau brennt das Feuer, wann raucht es, was ist heißer, die Flammen oder die Glut? Anschließend, beim Aufschreiben der Gedanken, übt man, sie zu sortieren und so auf das Papier zu bringen, dass für die Leser:innen klar wird, wie das Experiment gelaufen ist. In anderen Unterrichten sollten Lehrer:innen sich im Klaren darüber sein, dass auch Mittelstufenschüler:innen diese Mittel gerne benutzen werden, und amüsiert auf solche Lehrer:innen blicken, die das nicht bemerken.

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