"In höchster Gefahr? Bildung und Digitalisierung"
Die Digitalisierung verändert unsere Welt. "Wohin kann die Reise gehen, wenn wir nicht genau im Blick haben, worum es wirklich geht?" fragte Dr. Thomas Damberger. Das sogenannte digitale Zeitalter sei ein Zeitalter der Krise. Krisenzeiten sind Umbruchzeiten und Damberger gab ihnen drei Namen:
In der Kohäsionskrise lösen sich bewährte Zusammenhänge auf. Plattformen zum Beispiel können in Zukunft sogenannte Mikrojobs vermitteln. Eine veränderte Arbeitswelt verändert soziale Zusammenhänge bereits heute. Mit der sogenannten Regulationskrise werden neue Regeln im digitalen Miteinander nötig. Und in der Strukturkrise verändert sich das gesamte Kommunikationsverhalten. "Wenn eine Whats App Sie binnen weniger Sekunden erreicht und der Absender auch sofort sieht, ob Sie die Nachricht gelesen haben, verändern sich Erwartungen", führte Damberger aus, um das psychologische Außmaß anzudeuten.
Mit vielen Beispielen aus den verschiedensten Bereichen zeigte Damberger auf, wie die Digitalisierung bereits heute nachhaltig unseren Alltag verändert hat. Und machte deutlich, wo Gefahren vor allem für die Bildung liegen: "Bildung macht es heute möglich, dass wir uns von verschiedenen Standpunkten aus austauschen", sagte er. Wenn wir aber im Wissen gleichgeschaltet und im Lernen vorverordnet werden, wird dies am Ende nicht mehr möglich sein.
Dr. Thomas Damberger ist Mitglied im Erziehungswissenschaftlichen Kolloquium der Freien Hochschule. Das Kolloquium ist ein Austausch zwischen renommierten Erziehungswissenschaftler*innen und Waldorfpädagog*innen.
Die gesamte Vorlesung auf YouTube im Kanal der Freien Hochschule Stuttgart: