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Start der Oberstufendidaktikwochen 2020

Dieser Austausch ist einmalig: Das Konzept der Oberstufendidaktikwochen vereint Studium und Fortbildung, und das auch fachübergreifend.

"Anforderungen zu Beginn der Oberstufe" hieß das morgendliche Plenum in dieser ersten Woche, in dem zum Start in den Tag alle zusammen kamen: Die Studierenden des Oberstufenvollzeitmasterkurses sowie die der Variante Teilzeit, die Studierenden der Kooperationspartner aus Hamburg, Kiel und Berlin als auch Lehrkräfte aus Waldorfschulen, die die Stuttgarter Oberstufendidaktikwochen als Fortbildung nutzen. Alle Fächer der Oberstufe werden hier einzeln angeboten, aber das morgendliche Plenum vereinte die vielfältige Teilnehmerrunde genauso wie die anschließende Unterrichtsschiene in Sprachgestaltung und Musik. 

"Wie erziehe ich mir selbst eine Haltung an, aus der Begeisterung kommt, die meinen Unterricht befeuern kann?", formulierte Philipp Kleinfercher, Dozent des morgendlichen Plenums in dieser ersten Woche. Die Grundfragestellungen der Pädagogik an den Lehrer und die Lehrerin in der Oberstufe sind für alle gleich, fachübergreifend. 
In der Waldorfschule beginnt die Oberstufe mit der neunten Klasse. Individualisierung und Selbstfindung, die Suche nach Idealen, der tiefe Wunsch, Erkenntnis aus Zusammenhängen für das eigene Weltverständnis zu gewinnen – das alles zeichnet das Heranwachsen von Jugendlichen aus. Hier gilt es für die Lehrerin und den Lehrer, die aktuellen Fragestellungen aufzuspüren. Das Beispiel aus der Praxis lag da für dieses Plenum auf der Hand: Wie behandeln wir das Thema Corona mit den Jugendlichen? "Erfahrungen und Perspektiven junger Menschen während der Corona-Maßnahmen" heißt eine aktuelle Studie der Stiftung Hildesheim, die Kleinfercher vorstellte. In anschließenden Gruppenarbeiten tauschten sich die Teilnehmer*innen der Oberstufendidaktikwochen aus: Lehrkräfte konnten von ihren Erfahrungen berichte, Studierende brachten ihre Ideen ein. "Gerade in der Oberstufe geht es ja darum, eine Diskussionsfähigkeit zu erlangen", sagte einer der Teilnehmer. "Es geht um die Bewertung unterschiedlicher Informationsquellen, es geht um gegenseitige Wahrnehmung." Einig war man sich darin, dass der grundsätzliche Aufbau des Waldorfunterrichtes mit seiner morgendlichen Begriffs-Vertiefung von rund 15 Minuten wunderbare Gelegenheiten bietet, mit Jugendlichen ins Gespräch zu kommen.

Natürlich werden die sich aktuell verschärfenden Corona-Bedingungen auch den Ablauf der zweiten Woche im Rahmen dieser Aus- und Weiterbildung nun neu mitbestimmen. Aber die Organisatoren werden alles dafür tun, dass die besondere Qualität dieser Aus- und Fortbildung auch in der zweiten Woche erhalten werden kann!