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Studieneinstieg in Zeiten von Corona

Studieneinstieg in Zeiten von Corona an der Freien Hochschule Stuttgart, der Hochschule für Waldorfpädagogik

Klein aber fein hat er begonnen, der postgraduale Masterkurs "Klassenlehrer*in an Waldorfschulen". "Es ist so ein großes Geschenk, dass wir immer wieder auch Präsenzunterricht genießen dürfen", da sind sich alle einig.

"Wenn die Corona-Krise nicht gekommen wäre, wäre der Impuls in mir nicht so stark geworden, in meinem Leben beruflich etwas verändern zu wollen", sagt Robert. Der Diplom-Schauspieler entschloss sich, Waldorflehrer zu werden und zum zweiten Mal in seinem Leben ein Vollzeitstudium aufzunehmen. "Kann Erziehung Kunst sein? Dieser Slogan der Hochschule hat mich beschäftigt, während ich mir das Homeschooling meiner kleinen Tochter anschaute und dadurch mal so richtig Kontakt zu ihrem Schulunterricht bekam", erzählt er. "Corona wirkt wie ein Brennglas. Ich freue mich darauf, Schule mit gestalten zu können."

Die ersten Wochen auf dem Weg in ein neues Berufsleben sind vollbracht. Mit dem Start ins Vollzeitstudium an der Freien Hochschule Stuttgart, der Hochschule für Waldorfpädagogik, wechseln die meisten von ihnen nicht nur den gewohnten Alltag, sondern auch den Wohnort, um sich ganz auf die neue Aufgabe einlassen zu können. Keine einfache Herausforderung in Zeiten des Lockdowns. Wer sich für das postgraduale Masterstudium entscheidet, muss einen Studienabschluss bereits in der Tasche haben. Und nicht wenige Studierende bringen auch viel Berufserfahrung der unterschiedlichsten Richtungen mit. Das macht den Austausch untereinander spannend – und bereichert auch später die Kollegien in den Schulen.

Ein Studium mit Sinn, das hinterher zu einem ganz konkreten Beitrag für die Gesellschaft führt – das suchte auch Erika, ehemalige Grafik-Designerin und zukünftige Waldorflehrerin für die Klassenstufen eins bis acht. "Lehrerin sein ist meine Berufung, da war ich mir schon immer sicher, aber ich möchte eine Schulform, in der ich das Kind ganzheitlich betrachten kann und nicht nur Wissen eintrichtern soll", das war die Motivation von Ann-Christin, die nach dem Referendariat das klassische Lehramtsstudium verließ. "Ich bin als Kind immer hüpfend vor Freude in die Grundschule gegangen, erzählt meine Mutter. Das wünsche ich mir für meine Schüler und Schülerinnen auch", schmunzelt sie.

Als Erstsemster genießen sie im Rahmen ihres kleinen Kurses immer wieder neben online-Blöcken auch das Privileg von Präsenzunterricht. "Das ist so ein Geschenk – wir hätten uns online so nicht kennenlernen können. Wer von der Digitalisierung der Schule schwärmt, sollte diese Erfahrung erst einmal selber machen", betont Erika.