Zum Hauptinhalt springen

Forschungsprojekte

Laufende Projekte

Zukunft Waldorfpädagogik – Bildung in digitalen Zeiten

Das auf drei Jahre angelegten Projekt greift aktuelle Studien zur Sprachentwicklungs- und psychische Störungen, Suchtverhalten, (Fein-)Motorik und Spracherwerb auf und untersucht mit Blick auf die Bereiche Bewegung und sensomotorische Entwicklung, Sprachliche Bildung, Fremdsprachenunterricht und Schriftspracherwerb, wie sich Waldorfpädagogik in Zukunft auf veränderte Lebensbedingungen der Kinder und Jugendlichen in Zeiten zunehmender Digitalisierung einstellen kann. 

Abgeschlossene Projekte

Berufswahlmotive und Bildungsvorstellungen angehender Lehrkräfte an Regel- und Waldorfschulen 

Umfangreiche Forschungsarbeiten haben die Motive der Studierenden für die Wahl des Lehrberufs untersucht (Richardson & Watt, 2006; Watt & Richardson, 2007). Allerdings haben nur wenige Studien die Motive von zukünftigen Lehrern untersucht, die sich für alternative Schulen entscheiden, und insbesondere von Schülern, die Waldorflehrer oder -lehrerin werden möchten. In dieser Studie wurden daher die Motive, Lehrer oder Lehrerin zu werden, Erwartungen an den Beruf und pädagogische Überzeugungen von 71 Waldorflehrer*innen und 100 Universitätsstudierenden untersucht. Einerseits zeigten die Ergebnisse Ähnlichkeiten zwischen den Motiven von Waldorfschüler*innen und Nicht-Waldorfschüler*innen, den Lehrberuf zu wählen. Dazu gehörten die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, die Gestaltung der Zukunft von Kindern und die Werthaltigkeit des Unterrichts. Andererseits, Waldorfschüler*innen bewerteten den sozialen Beitrag wichtiger als Nicht-Waldorfschüler*innen. Darüber hinaus bewerteten Waldorfschüler*innen die Bedeutung der Fokussierung auf individuelle Eigenschaften des Kindes und den Wert einer aktiven Zusammenarbeit zwischen Kind und Lehrkraft höher. Zusammenfassend spiegeln die Ergebnisse dieser Studie die Alleinstellungsmerkmale des Waldorfschulprofils wider. Die Ergebnisse werden hinsichtlich ihrer Relevanz für die Lehrerrekrutierung und Profilschärfung zukünftiger Waldorflehrer*innen diskutiert.
 

Studien zur Wirkung der Waldorflehrer*innenbildung

Das Forschungsprojekt fokussiert insgesamt die empirische Erforschung der Eignung der Waldorflehrer*innenbildung zur Vorbereitung angehender Klassenlehrer*innen auf ihre beruflichen Aufgaben. In einem ersten Schritt wurde im Rahmen der Studie nach Wirkungsweisen im Kontext spezifischer Domänen der Lehrerpersönlichkeit gefragt, die als relevant für das Interaktionshandeln von Klassenlehrer*innen erachtet wurden. Zentral waren dabei zwei Fragen: 1. Verfügen angehende Klassenlehrer*innen am Ende ihrer Ausbildung über Fähigkeiten und Eigenschaften, die für erfolgreiches Interaktionshandeln im Sinne eines Handelns unter Druck als notwendig erachtet werden? 2. Inwiefern lässt sich eine Veränderung der Fähigkeiten in diesen Bereichen auf die Waldorflehrer*innenbildung im Allgemeinen und auf die spezifischen Ausbildungselemente der Waldorflehrer*innenbildung (Bildungsphilosophischer Hintergrund, künstlerische & praktische Elemente) im Besonderen zurückführen?

Promotionsprojekte

Thema der Dissertation:
Der Leser als Künstler – Subjektkonstituierungen im Rezeptionsprozess von Literatur im Jugendalter mit besonderer Berücksichtigung der Waldorfpädagogik (Philipp Kleinfercher)

Ausgehend vom Subjektbegriff der Frühromantik untersucht diese Dissertation die Bedeutung und Rolle des/der Lesenden im Rezeptionsprozess von Literatur im Jugendalter anhand von zwei konkreten pädagogischen Zusammenhängen (Waldorfpädagogik, zeitgenössische Literaturdidaktik). Das aus der früh-romantischen Poetologie (F. Schlegel, Novalis) stammende Konzept des fragmentarischen Charakters des Subjekts und die dadurch möglich werdende produktive Weiterführung und Erweiterung eines literarischen Werkes durch den Leser ist dabei grundlegend für die zentrale Forschungsfrage der Dissertation: Wie bzw. inwiefern hat sich der Subjekt- bzw. Ich-Begriff der Frühromantik, der auf dem Gedanken des Fragments und einer unabschließbaren Wandelbarkeit des Subjekts beruht, sowohl in der Rezeptionsästhetik der Waldorfpädagogik als auch in der aktuellen Literaturdidaktik erhalten bzw. weitergebildet?
Die vorliegende Dissertation geht demnach von der These aus, dass in der Rezeptionsästhetik der Frühromantik fundierte Zugänge zur Literatur geschaffen worden sind, die für die Subjektkonstituierung des Lesers/der Leserin in der waldorfpädagogischen Rezeptionsästhetik von Literatur als auch für die gegenwärtige Literaturdidaktik von Wert und Bedeutung sind.