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Allgemeine Informationen rund um eine Promotion

Die Promotion ist ein Forschungsprojekt, das zu neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen führt und mit dem akademischen Grad eines Doktors bzw. einer Doktorin abschließt. Obwohl die Freie Hochschule Stuttgart kein eigenes Promotionsrecht besitzt, unterstützt sie dennoch Promovierende im Rahmen eines Doktorandenkolloquiums (Informationen hierzu s.u. - s.a. FAQ). Das Forschungsvorhaben sollte dabei mit einem der im Folgenden angeführten Forschungsschwerpunkte der Freien Hochschule korrespondieren:

Gesundheit und Pädagogik

Das von Tessin-Zentrum für Gesundheit und Pädagogik (vTZ) widmet sich dem Konnex Erziehung und gesundheitliche Entwicklung. Hier stehen die Konzeption und Evaluation von Gesundheitsbildung und schulischer Gesundheitsförderung im Zentrum. Die Arbeit des vTZ umfasst die Vernetzung gesundheitsbezogener Projekte in Bildungseinrichtungen, die Dokumentation und Publikation von präventiven und fördernden Aktivitäten sowie die Unterstützung der Kooperation zwischen pädagogischen und therapeutischen Fachkräften.

Naturwissenschaften und Mathematik

In diesem Schwerpunkt steht die prozessuale Auseinandersetzung mit der Naturwissenschaft und Mathematik im Vordergrund. Forschungsansätze fokussieren die dynamische Wechselwirkung zwischen Beobachter und Objekt, die systematische Reflexion der Begriffsorientierungen und die Bedeutung phänomenologischen Denkens. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei den Implikationen für pädagogische Prozesse und der Gestaltung des naturwissenschaftlichen sowie mathematischen Unterrichtes.

Fremdsprachendidaktik und Methodik der Waldorfpädagogik

Eine Kurzbeschreibung folgt 

Bildung und Digitalität

Der Schwerpunkt Pädagogik und Digitalität erforscht, wie technologische Transformationsprozesse Bildungs- und Erziehungsfragen beeinflussen. Analysiert werden beispielsweise die Veränderungen, die durch digitale Medien und deren inhärente Techno-Logik entstehen, sowie die didaktischen Herausforderungen, die damit einhergehen. Ferner wird untersucht, wie transhumanistische Implikationen, Datafizierung, Künstliche Intelligenz und Kybernetisierung pädagogische Kontexte tangieren. 

Medienpädagogik

Der von Tessin-Lehrstuhl für Medienpädagogik konzentriert sich auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen in einer digitalisierten Welt. Im Fokus stehen Medienaneignungsprozesse und deren Einfluss auf die kindliche Entwicklung. Untersucht wird, wie Medienkompetenz entsteht und durch didaktisch-methodische Ansätze gefördert werden kann. Die gewonnenen Erkenntnisse münden in Modellprojekten, die praktisch umgesetzt und wissenschaftlich evaluiert werden.

Wissenschaftlicher Umgang mit Anthroposophie

Im interdisziplinären Forschungsschwerpunkt wird die Rolle der Anthroposophie in der akademischen Waldorflehrer*innenkräftebildung untersucht. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit anthroposophischen Konzepten und deren Einfluss auf pädagogische Praktiken.

Bildung für nachhaltige Entwicklung

Dieser Bereich erforscht die Wechselwirkungen zwischen Bildung und den Dimensionen der Nachhaltigkeit. Dabei wird sowohl die theoretische als auch die praktische Ebene berücksichtigt, insbesondere im Hinblick auf die Bildung von Lehrerinnen und Lehrern. Es wird erörtert, wie ökologische, ökonomische, politische, gesellschaftliche und technologische Aspekte in Bildung integriert und für eine nachhaltige Entwicklung fruchtbar gemacht werden können.
 

Doktorandenkolloquium

Das Doktorandenkolloquium ist eine akademische Einrichtung, die Doktorandinnen und Doktoranden während ihrer Promotionsphase Unterstützung bietet. Das Kolloquium stellt eine Plattform für regelmäßigen Austausch, fachliche Beratung und die wissenschaftliche Diskussion von Forschungsarbeiten dar und umfasst folgende Ziele und Aufgaben:

  • Förderung der wissenschaftlichen Kompetenz: Durch den regelmäßigen Austausch mit Professoren, Postdocs und anderen Promovierenden werden methodische und fachliche Kompetenzen vertieft.
  • Vernetzung: Schaffung eines Netzwerkes aus Expertinnen und Experten sowie anderen Doktorandinnen und Doktoranden.
  • Qualitätssicherung: Regelmäßige Präsentation und Diskussion der Forschungsfortschritte zur Sicherung der Qualität der Dissertationen.
  • Interdisziplinärer Austausch: Anregung von interdisziplinären Diskursen und Kooperationen, die neue Perspektiven und Herangehensweisen eröffnen.
  • Professionelle Entwicklung: Unterstützung der Mitglieder in ihrer akademischen und beruflichen Entwicklung.

Aufgaben für Teilnehmende am Kolloquium:

  • Regelmäßige Teilnahme: Aktive Teilnahme an den Treffen des Kolloquiums.
  • Präsentation eigener Forschung: Vorstellung des eigenen Forschungsvorhabens und der Fortschritte.
  • Peer-Feedback: Bereitstellung konstruktiver Rückmeldungen zu den Arbeiten anderer Mitglieder.
  • Engagement in Diskussionen: Aktive Beteiligung an wissenschaftlichen Diskussionen.
  • Netzwerkbildung: Aufbau und Pflege eines professionellen Netzwerks.

Ablauf eines Doktorandenkolloquiums:

  • Einführungstreffen: Zu Beginn des Kolloquiums werden Ziele, Strukturen und Erwartungen geklärt.
  • Regelmäßige Sitzungen: In regelmäßigen Abständen treffen sich die Mitglieder, um ihre Forschungsarbeiten vorzustellen und zu diskutieren.
  • Gastvorträge: Einladung von externen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern für zusätzliche Fachimpulse.
  • Workshops: Organisation von Workshops zu relevanten Themen wie Forschungsmethoden, Publikationsstrategien oder Karriereplanung.
  • Forschungssymposien: Durchführung von internen oder öffentlichen Symposien, um die Forschungsarbeiten einer breiteren akademischen Gemeinschaft zu präsentieren.
  • Abschlussevaluation: Am Ende des Promotionsverfahrens findet eine Evaluation statt, in der die Mitglieder ihre Dissertationen finalisieren und Feedback für den Abschluss des Prozesses erhalten.

Teilnahmebedingungen

  • Akademischer Abschluss: Ein abgeschlossenes Hochschulstudium, in der Regel ein Master-, Magister-, Diplom- oder Staatsexamensabschluss, der zur Promotion berechtigt.
  • Motivationsschreiben: Ein Motivationsschreiben, in dem die Beweggründe für die Teilnahme am Kolloquium und die Ziele der Promotion dargelegt werden.
  • Exposé: Einreichung eines wissenschaftlichen Exposés oder eines Forschungsplans, der das anvisierte Vorhaben umreißt und die Relevanz sowie das methodische Vorgehen der geplanten Dissertation darlegt.
  • Zeitliches Engagement: Bereitschaft und Möglichkeit, regelmäßig an den Treffen des Kolloquiums teilzunehmen und sich aktiv einzubringen.

Exposé

Ein Exposé für eine Promotion ist ein wichtiges Dokument, das einen Überblick über das geplante Forschungsvorhaben gibt. Es dient dazu, potenzielle Betreuerinnen und Betreuer sowie Förderinstitutionen von der Relevanz und Durchführbarkeit des Projekts zu überzeugen. Hier ist eine mögliche Struktur für den Aufbau eines Exposés:

  1. Titel:
    Der Titel sollte das Thema präzise und aussagekräftig widerspiegeln.
  2. Einleitung:
    Kurze Einführung in das Thema, Erläuterung der Relevanz und der übergeordneten Fragestellungen.
  3. Forschungsfrage(n):
    Klare Formulierung der zentralen Fragestellungen, die die Arbeit leiten werden.
  4. Stand der Forschung:
    Übersicht über den aktuellen Forschungsstand, wichtige Theorien und bisherige Erkenntnisse zu dem Thema.
  5. Theoretischer Rahmen:
    Darstellung der theoretischen Ansätze, die für die Analyse (empirisch oder konzeptuell) herangezogen werden.
  6. Forschungsziele:
    Konkretisierung der wissenschaftlichen Ziele, die mit der Arbeit erreicht werden sollen.
  7. Methodik:
    Beschreibung der geplanten Vorgehensweise: 
    - Bei theoriebasierten Arbeiten: Erläuterung der hermeneutischen, phänomenologischen oder diskursanalytischen Methoden oder anderer Ansätze zur theoretischen Analyse und Argumentation
    - Bei empirischen Arbeiten: Darstellung des Forschungsdesigns, der Datenerhebungs- und Analysemethoden.
  8. Arbeits- und Zeitplan:
    Detaillierter Plan der Arbeitsschritte und Zeitplanung, um das Projekt in den vorgegebenen Zeitrahmen zu gliedern.
  9. Vorläufige Gliederung:
    Eine vorläufige Struktur der Dissertation, die die geplante Abfolge der Kapitel und Hauptabschnitte zeigt.
  10. Literaturverzeichnis:
    Auswahl der zentralen Literaturquellen, die für die Entwicklung der Arbeit genutzt werden.

Umfang des Exposés:
Der Umfang eines Exposés für eine Promotion variiert, liegt aber typischerweise zwischen 10 und 20 Seiten (ohne Literaturverzeichnis). Es sollte hinreichend umfangreich ausfallen, um das Forschungsvorhaben umfassend und klar dazustellen, ohne sich dabei in Details zu verlieren.
Ein Exposé sollte präzise und auf das Wesentliche konzentriert sein, da-mit es die Lesenden schnell über das geplante Vorhaben informieren kann.

FAQ

Sind mit der Teilnahme am Doktorandenkolloquium Kosten verbunden?
Das Doktorandenkolloquium ist ein kostenloses Angebot der Freien Hochschule. Lediglich Kosten für Reise, Verpflegung etc. müssen selbst getragen werden. 

Was bedeutet es, dass die Freie Hochschule Stuttgart kein Promotionsrecht besitzt?  
Es bedeutet, dass die Freie Hochschule nicht direkt Doktorgrade verleihen kann. Die Promotion wird in Kooperation mit einer Hochschule durchgeführt, die das Promotionsrecht besitzt.

Was ist der erste Schritt, um eine Promotion zu beginnen?
Der erste Schritt ist in der Regel die Identifizierung eines Forschungsbereichs, der Sie interessiert, und die Formulierung einer vorläufigen Forschungsfrage. Danach sollten Sie nach potenziellen Betreuern und Programmen suchen, die in Ihrem Interessengebiet tätig sind.

Welche akademischen Voraussetzungen muss ich für eine Promotion erfüllen?
Die meisten Universitäten verlangen für die Zulassung zur Promotion einen (mindestens) guten Abschluss in einem relevanten Masterstudiengang (äquivalent: Magister-, Diplom- o. Staatsexamensstudiengang).

Wie wähle ich ein Forschungsthema aus?
Wählen Sie ein Thema, das nicht nur wissenschaftlich relevant, sondern auch von persönlichem Interesse für Sie ist. Diskutieren Sie Ihre Ideen mit Fachkollegen und potenziellen Betreuern.

Wie kann ich sicherstellen, dass mein Forschungsthema relevant und innovativ ist?
Durch umfangreiche Literaturrecherche und Diskussionen mit Experten im Fachgebiet können Sie sicherstellen, dass Ihr Thema eine Forschungslücke füllt und einen substanziellen Beitrag zur Wissenschaft leistet.

Wie finde ich eine Betreuerin oder einen Betreuer für mein Promotionsvorhaben?
Suchen Sie nach Akademikern, die in Ihrem gewünschten Forschungsbereich arbeiten, und treten Sie mit ihnen in Kontakt, um Interesse an einer Zusammenarbeit zu bekunden.

Wie wichtig ist das Exposé und was sollte es beinhalten?
Das Exposé ist sehr wichtig, da es die Grundlage Ihrer Forschung darstellt. Es sollte Ihre Forschungsfrage, den theoretischen Rahmen, den Forschungsstand, die Methodik und einen vorläufigen Zeitplan enthalten.

Was sind die häufigsten Herausforderungen während der Promotionsphase und wie gehe ich damit um?
Zu den Herausforderungen gehören Zeitmanagement, Motivationserhalt und oft auch finanzielle Unsicherheiten. Gutes Selbstmanagement, Unterstützungsnetzwerke und klare Ziele helfen dabei, diese zu bewältigen.

Welche Finanzierungsmöglichkeiten gibt es für Doktoranden?
Es gibt Stipendien, Forschungszuschüsse, Positionen als Wissenschaftliche Mitarbeiter und andere Finanzierungsmöglichkeiten, die von Institutionen und Stiftungen angeboten werden.

Welche Institutionen bieten in Deutschland Stipendien bzw. Forschungszuschüsse an? 
In Deutschland gibt es zahlreiche Stiftungen und Organisationen, die Stipendien und finanzielle Unterstützung für Doktoranden anbieten. Zu den bekanntesten gehören:

  • Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG): Bietet verschiedene Förderprogramme und Stipendien für Nachwuchswissenschaftler.
  • Studienstiftung des deutschen Volkes: Vergibt Promotionsstipendien an besonders qualifizierte Doktoranden aller Fachrichtungen.
  • Alexander von Humboldt-Stiftung: Richtet sich an internationale Nachwuchswissenschaftler, die in Deutschland forschen möchten.
  • DAAD (Deutscher Akademischer Austauschdienst): Stellt Stipendien für internationale Studierende und Doktoranden zur Verfügung, die in Deutschland studieren oder forschen wollen.
  • Friedrich-Ebert-Stiftung: Vergibt Stipendien an Studierende und Promovierende, die sich gesellschaftspolitisch engagieren.
  • Konrad-Adenauer-Stiftung: Unterstützt Doktoranden, die sich durch hervorragende akademische Leistungen und gesellschaftliches Engagement auszeichnen.
  • Hans-Böckler-Stiftung: Vergibt Promotionsstipendien insbesondere an Doktoranden mit einem Fokus auf Mitbestimmungs-, Forschungs- und Studienförderung.
  • Heinrich-Böll-Stiftung: Bietet Promotionsförderung für Doktoranden, die sich mit grünen und nachhaltigen Themen beschäftigen.
  • VolkswagenStiftung: Fördert wissenschaftliche Projekte in allen Disziplinen.
  • Gerda Henkel Stiftung: Spezialisiert auf die Förderung der historischen Geisteswissenschaften.
  • Cusanuswerk: Die Bischöfliche Studienförderung bietet Stipendien für katholische Studierende und Promovierende.
  • Boehringer Ingelheim Fonds: Stellt Promotionsförderung für biomedizinische Forschung zur Verfügung.

Diese Stiftungen haben jeweils eigene Förderschwerpunkte und Auswahlkriterien. Es lohnt sich, die individuellen Anforderungen und Bewerbungsfristen genau zu prüfen.

Ich interessiere mich für eine Stelle als Wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in. Wo werden solche Stellen ausgeschrieben? 
Stellen als Wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in werden in Deutschland üblicherweise auf den folgenden Plattformen und Wegen ausgeschrieben:

  • Universitäts- und Hochschulwebsites: Die Karriere- oder Stellenangebotsseiten der einzelnen Universitäten und Hochschulen.
  • Jobportale von Forschungseinrichtungen: Websites von Forschungsinstituten wie Max-Planck-Gesellschaft, Fraunhofer-Gesellschaft, Helmholtz-Gemeinschaft und Leibniz-Gemeinschaft.
  • Stellenbörsen für den Wissenschaftsbereich: Spezialisierte Jobportale wie academics.de, researchgate.net und EURAXESS Deutschland.
  • Überregionale und regionale Zeitungen: Stellenausschreibungen im akademischen Bereich werden oft auch in den Karriereteilen großer Zeitungen veröffentlicht, beispielsweise in der Online-Jobbörse der ZEIT.
  • Fachspezifische Netzwerke und Mailinglisten: Viele Fachgesellschaften und wissenschaftliche Netzwerke betreiben Mailinglisten, auf denen regelmäßig Stellen ausgeschrieben werden.
  • Soziale Medien und berufliche Netzwerke: Plattformen wie LinkedIn, XING oder Twitter, wo Hochschulen und Forschungseinrichtungen ebenfalls Stellen ausschreiben.

Es ist ratsam, regelmäßig die relevanten Plattformen zu überprüfen und sich für Newsletter oder Job-Alerts zu registrieren, um keine neuen Ausschreibungen zu verpassen.

Wie lange dauert in der Regel eine Promotion?
Eine Promotion dauert durchschnittlich drei bis fünf Jahre, abhängig vom Fachbereich und der Art der Forschung.

Wie unterstützt das Doktorandenkolloquium Promovierende?  
Das Kolloquium unterstützt durch Beratung, Begleitung, Vernetzung und Fortbildung, angepasst an die individuellen Forschungsvorhaben der Promovierenden.

Wie finde ich eine kooperierende Universität für die Promotion?  
Das Kolloquium berät und unterstützt bei der Suche nach einer passen-den Universität und fördert den Aufbau von Kontakten.

Welche Rolle spielen die Forschungsschwerpunkte der Freien Hochschule Stuttgart?  
Die Forschungsschwerpunkte bilden die Basis für die thematische Ausrichtung der Promotionsvorhaben und die Unterstützung durch das Kolloquium.

Wie funktioniert die Anmeldung zur Promotion und welche Unterlagen sind notwendig?
Die Anmeldung erfolgt in der Regel über das Promotionsbüro der entsprechenden Fakultät (bzw. des entsprechenden Fachbereichs). Notwendige Unterlagen sind meist Ihr Lebenslauf, Zeugnisse, das Exposé und eine Betreuungszusage.