Erfolgreich gegen Falschaussagen: Bund der Freien Waldorfschulen setzt sich gegen ZEIT online durch
Gegenstand war der Beitrag "Esoterik an Waldorfschulen: Falscher Filz" von Nora Imlau, der auf ZEIT online am 23. November 2022 erschienen war."Fundierte Kritik ist uns willkommen – wer unsere Aktivitäten der letzten Jahre verfolgt, wird dies feststellen können. Falsche Tatsachenbehauptungen weisen wir jedoch zurück, wenn nötig auch in einer juristischen Auseinandersetzung", unterstreicht Nele Auschra, Vorstand und Sprecherin des BdFWS, in der offiziellen Pressemitteilung.
"Wer kritisiert, muss auch liefern", stellte der Vorsitzende Richter fest. Belege für die unterstellten und vom Bund der Waldorfschulen kritisierten Behauptungen in dem Artikel konnte die ZEIT auch im Nachgang nicht vorweisen. Bei den angegriffenen Äußerungen handele es sich laut Urteil "um unwahre Tatsachenbehauptungen oder unwahre Schlussfolgerungen, die den Kläger in seinen Rechten verletzen."
Hinter der "hübschen Holzoptik" erwarte die Familien an Waldorfschulen oft ein okkultes Weltbild, schrieb die Journalsitin und Autorin Nora Imlau, die sich selbst als "Fachfrau für Familienthemen" bezeichnet. Diese Auffassung, mit der man waldorfpädagogische Einrichtungen gerne in die Nähe von Sekten rückt, wird immer wieder gerne medial verbreitet. Geht es bei den anthroposophischen Grundlagen, die die Waldorfpädagogik prägen, um ein äußeres, ganz eigenes System, eine eigene, parallele Weltordnung, zu der erzogen werden soll? In seiner Artikelreihe "Wie verhalten sich Anthroposophie und Waldorfpädagogik zueinander?", die in vier Teilen in der Zeitschrift Das Goetheanum erschien, geht Prof. Dr. Tomaš Zdražil dieser kritischen Auffassung der Anthroposophie gegenüber nach. Eine "Argumentationsfigur", gern gebraucht, aber "sehr diffus, jedoch symptomatisch und umso wirksamer". (s. unter https://www.freie-hochschule-stuttgart.de/de/die-freie-hochschule-stuttgart/publikationen)
Was ist Anthroposophie? Es geht um Selbsterkenntnis, soziales Menschenverständnis und darum, aus dieser Erkenntnis heraus menschenwürdige Lebens- und Arbeitszusammenhänge zu schaffen. Aber auch Prof. Dr. Tomaš Zdražil betont: "Nicht gesagt ist damit, welchen Stellenwert sie heute in welchem Zusammenhang einnehmen sollen. Das hat jede Ausbildungsinstitution, jedes Kollegium und vor allem jede Pädagogin, jeder Pädagoge frei für sich zu entscheiden."
"Schule hat die Aufgabe, zwischen dem menschheitlichen und dem individuellen Werden der Kinder zu vermitteln (…) Das kann sie nur,(…) wenn sie sich an der Entwicklung des jungen Menschen orientiert", schreibt Prof. Dr. Edwin Hübner in seinem gerade erschienenen viel beachteten Buch ChatGPT – Symptom einer technischen Zukunft. Aufgaben der Schule im Zeitalter der Mechanisierung des Geistes und beschreibt damit die Aufgabe, der sich die Waldorfpädagogik verpflichtet fühlt.
(s. https://www.freie-hochschule-stuttgart.de/de/die-freie-hochschule-stuttgart/publikationen)